Der Atlas – Marokkos steiniger Süden
Mächtig erstreckt sich der Atlas im Norden Afrikas: Marokko, Algerien und Tunesien verbindet er. Das 2.300 Meter lange Hochgebirge gliedert sich in verschiedene Gebirgsketten – die höchste, der Hohe Atlas, – liegt in Marokko und bietet einige Überraschungen.
Der Atlas: Eine mächtige Grenze
Das Gebirge ist seit alten Zeiten mit Mystik umgeben. Für die alten Griechen war klar: Der Titan Atlas trägt das Himmelsgewölbe am westlichen Ende der (den Griechen bekannten) Welt. Er war das Atlasgebirge in persona, eine Begrenzung der Erde. Das Gebirge faltet sich in der Tat so beeindruckend vor einem auf, dass man sich nicht vorstellen kann, dass dahinter noch etwas liegt. Es wundert also nicht, dass der Atlas zwei klimatische Räume voneinander trennt: die trocken-heiße Sahara im Süden und den feucht-warmen Norden Westafrikas.
Das Ait-Bouguemez-Tal: Ein Tal wie im Märchen
Eines der legendärsten Täler des hohen Atlas, und zugleich sein Zentrum, ist das Ait-Bouguemez-Tal in 1.800 Höhenmetern. Murmelnde Bergbäche, Wiesen voller duftender Wildblumen und nicht zuletzt die sieben Wassermühlen verleihen ihm ein idyllisches Flair, das vergessen lässt, dass man gerade in Marokko weilt. Die umliegenden Dörfer eigenen sich gut, um mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen. Unter anderem gibt es ein Schul- und Bildungszentrum – „Ecole Vivante“. Neben den Werten des muslimischen Glaubens, der Kultur und Tradition werden die Schüler auch bei ihrer persönlichen Entwicklung gefördert und für ein Leben im Austausch mit fremden Sprachen und der Welt vorbereitet. Der heilige Schrein auf dem Berg Sidi Moussa eignet sich nach einer solch intensiven Begegnung gut, um Ruhe zu finden. Von der Anlage aus, die auch als Grabstätte dient, bietet sich ein traumhafter Blick über die weite Hügellandschaft und das Tal.